Jede Menge frische Eicheln der Stieleiche (Quercus robur)
Aktuell ist die Zeit, in der die Eicheln der Stieleiche (Quercus robur) fallen. Munter werden sie hier eingesammelt.
Die Stieleiche ist kinderleit zu identifizieren. Die Eicheln hängen (zuweilen zu Mehreren) an einem langen Stiel. Die Blätter der Stieleiche sitzen dicht am Zweig. Die Eicheln sind nur für kurze Zeit (ca. 6 Monate) keimfähig. Die Stieleiche wird auch „Deutsche Eiche“ oder „English Oak“ genannt.
Die Stieleiche kann bis zu 40 Meter hoch wachsen und 1000 Jahre alt werden. Einzelne Bäume wurden sogar bis zu 1400 Jahre alt.
Erst ab einem Alter von ca. 60 Jahren (!) ist sie in der Lage keimbare Eicheln zu entwickeln.
Quercus robur gilt als sehr sturmfest. Ihre Pfahlwurzeln können auch sehr starke verdichtete Wurzeln erschließen.
Die Stieleiche kommt in ganz Mitteleuropa vor, dazu gehören auch Teile von Skandinavien, Italien, Griechenland und Portugal. Dennoch gilt die Stieleiche in Bezug auf die Klimaerwärmung teilweise als „problematisch“ eingestuft (geringe Tolerant gegenüber Trockenstress), siehe dazu diesen Link. Dieses ist jedoch keine einhellige Meinung. Es existieren sogar diverse Positionen, dass die Stieleiche mittelfristig als Gewinner der Klimaerwärmung bezeichnet werden kann.
Die Stieleiche gilt es sehr frostresistent und wächst auch im Staunässebereich. Sie bietet vielen Insektenarten und deren Larven Futter und Lebensraum, den Bienen liefert sie im Mai Pollen. Die Früchte sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele Vogel- und Säugetierarten. So verbreiten beispielsweise der Eichelhäher oder das Eichhörnchen die Stiel-Eiche durch Anlage von Nahrungsdepots.
Quercus robur als Nahrungsmittel
Nach einer Behandlung (Ausschwämmung) der Bitterstoffe können die Eicheln zu „Mehl“ verarbeitet werden. Hierfür ist es notnwedig, die Eicheln mehrere Tage in Wasser einzulegen und dieses immer wieder auszutauschen. Nach ca. 4-5 Wassereinlagerungen (jeweils 2-3 Tage) können die Eicheln zu Mehl verarbeitet werden. Sie enthalten einen hohen Stärkeanteil (bei 40%). Das Mehl sollte jedoch mit klassischen Mehl-Variationen kombiniert werden (z.B. mit Weizenmehl).
Bekannt ist, dass bereits Steinzeitmenschen im grossen Stil Eicheln gesammelt und gelagert haben – dieses sicherte oftmals ein Überleben im Winter.
Gerbstoffe und Tannin erschweren die Verdauung, dennoch dienten die Eicheln der Stieleiche in Hungersnöten und während Kriegsjahren aufgrund ihrer Stärke, des Öls, Zuckers und Eiweisses
als Nahrungsmittel, indem Getreidemehl mit Eichelmehl „gestreckt“ wurde. In Russland wurde während des 1. Weltkrieges aus Eichelmehl ein offiziell geprüftes „Hungerbrot“ gebacken.
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